Projekt Karl-Koch-Stiftung

Großhändler und Jäger

Erinnerungen an Karl Koch anläßlich seines 70. Geburtstages im Jahr 1963

 

Am 7. August 1963 vollendet Karl Koch, Mitinhaber der Lebensmittelgroßhandlung Karl Koch & Sohn sein 70. Lebensjahr.

 

Karl Koch ist heute noch in seinem Betrieb tätig. Schon früh lernte er im väterlichen Geschäft das breite Sortiment des Lebensmittelhandels kennen. Durch Krieg und Frieden erlebte er den Zusammenbruch und Wiederaufbau der Wirtschaft.

 

Er sah im Jahr 1915 die letzten Goldstücke aus den Kassen der Kaufleute verschwinden, sah in den folgenden Jahren die Papierflut des Geldes anwachsen und erlebte in den unruhigen Tagen des Jahres 1923 während der Besatzungszeit, daß der väterliche Betrieb in Düsseldorf-Oberbilk geplündert wurde.

 

Im Jahr 1932 starb der Vater, der die Firma 1892 gegründet hatte. Karl Koch führte das Geschäft fort. Als Teilhaber trat sein Vetter Paul Koch in die Firma ein.

 

1943 wurde der Betrieb in Düsseldorf durch Bomben total zerstört. In Hochdahl, in einem Wirtshaussaal arbeitete man weiter unter einfachsten Bedingungen, bis im Jahr 1949 die neuen Gebäude in Düsseldorf-Reisholz fertiggestellt waren.

 

1953 schloß sich die Firma der Freiwilligen Handelskette SPAR an. Karl Koch wurde 1. Vorsitzender der Handelsvereinigung SPAR Nordrhein, eines eingetragenen Vereins, der als eine Interessen­gemeinschaft selbständiger Lebensmittelkaufleute gegründet wurde und der fachlichen und beruflichen Förderung dient.

 

Mit ganzer Kraft setzte sich Karl Koch für die fortschrittlichen Gedanken der Zusammenarbeit zwischen Groß- und Einzelhandel ein. — Heute (Anm: Jahr 1963) ist die Firma Karl Koch & Sohn die größte SPAR-Großhandlung des Bundesgebietes. Mehr als 70 Lastkraftwagen fahren tagaus tagein, um die SPAR-Geschäfte in Stadt und Land mit günstigen Angeboten zu versorgen.

 

Dreimal wurden seitdem die Lagergebäude in Reisholz angebaut und umgebaut. Sie umfassen heute mehr als 7000 qm Lagerfläche. Ein neuer moderner Lagerbau mit 12 000 qm in Langenfeld bei Düsseldorf ist begonnen und fast fertiggestellt.

 

Neben seiner Berufsarbeit ist Karl Koch, genau wie sein Vater, begeisterter Waidmann im stillen Revier in der Eifel. Sein besonderes Interesse gilt auch der Literatur. Im Freundeskreise hat in seinem Hause manch wertvolle Dichterlesung stattgefunden.